Es war das erwartet enge Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe – mit dem besseren Ende für die Gastgeber: Die SG Großziethen II hat am Sonntag das Spitzenspiel der Dahme/Fläming-Liga gegen den Heideseer SV mit 3:2 (1:0) gewonnen und damit für eine kleine Überraschung gesorgt.

Für Heidesee war es nach drei Erfolgen in Folge die erste Niederlage – und eine besonders bittere.

„Wir waren in der ersten Halbzeit einfach nicht griffig genug“, sagte HSV-Coach Christian Voigt nach dem Abpfiff. „Großziethen war mutiger, aggressiver, und sie haben uns mit ihrem Tempo vor echte Probleme gestellt. Man hat deutlich gemerkt, dass bei ihnen vier Spieler aus dem Landesliga-Team mit dabei waren – das hat schon einen Unterschied gemacht.“

Trotz der Niederlage wollte Voigt seinem Team keinen Vorwurf machen: „Wie wir nach dem 0:2 zurückgekommen sind, spricht absolut für die Mannschaft. Nur schade, dass wir uns am Ende nicht belohnen konnten.“

Blitzstart der Gastgeber – Hein trifft direkt nach der Pause

Von Beginn an machte Großziethen Druck und ließ die Gäste kaum ins Spiel kommen. Nach 23 Minuten sorgte Marvin Pietschmann für die verdiente Führung. Schon früh musste Trainer David Isbaner umstellen, brachte Sascha Priltz für den angeschlagenen Theo Zelmer.

Nach dem Seitenwechsel blieb die Zweitvertretung der SG dominant – und legte nach: Dennis Hein traf in der 47. Minute zum 2:0. Zu diesem Zeitpunkt sah es nach einer klaren Angelegenheit aus, ehe Heidesee das Spiel mit großer Moral wieder spannend machte.

Heidesee zeigt Moral – doch Großziethen hat das letzte Wort

Mit einem Doppelschlag (70./81.) brachte Marco Timo Mizera den HSV eindrucksvoll zurück. Plötzlich war das Momentum auf Seiten der Gäste, die nun auf den Sieg drängten. Doch in einer hektischen Schlussphase gelang Timothy Bäumker der späte Siegtreffer für Großziethen (86.).

„Wir waren dran, wir hatten Chancen – aber am Ende fehlte die letzte Konsequenz“, meinte Voigt. „Das war ärgerlich, weil wir uns zurückgekämpft haben. Doch solche Spiele entscheiden oft Kleinigkeiten – und vielleicht auch ein bisschen Erfahrung, die Großziethen heute auf dem Platz hatte.“ Personalsorgen beim HSV

Schon vor dem Spiel hatte Voigt improvisieren müssen. Christopher Henkel fällt langfristig aus, Mike Gaedicke und Anton Richter standen ebenfalls nicht zur Verfügung. Auch bei Florian Henkel und Constantin Wodrich war der Einsatz fraglich. „Wir sind personell derzeit nicht auf Rosen gebettet“, erklärte der Trainer. „Hinzu kommt, dass unsere zweite Mannschaft parallel spielt – das schränkt die Optionen zusätzlich ein.“

Umso mehr hob er den Einsatz seiner Mannschaft hervor: „Die Jungs haben Charakter gezeigt, das war wichtig. Wir nehmen viel Positives mit, auch wenn das Ergebnis enttäuschend ist.“

Tabellenbild rückt enger zusammen

Durch den Sieg klettert die SG Großziethen II auf Rang sieben (vier Siege, drei Niederlagen) und verschafft sich Luft im dicht gedrängten Mittelfeld. Für den Heideseer SV bedeutet die Niederlage Platz vier – ein kleiner Dämpfer, aber kein Rückschlag für die bisher starke Saison.

„Wir wissen, wo wir stehen, und bleiben ruhig“, betonte Voigt. „Die Liga ist eng. Wenn du zwei Spiele gewinnst, bist du wieder oben dran. Wichtig ist, dass wir stabil bleiben.“

Blick nach vorn

Am kommenden Sonntag (15 Uhr) tritt die SG Großziethen II beim SV Rangsdorf 28 I an. Der Heideseer SV empfängt zeitgleich die SG Aufbau Halbe – mit klarem Ziel: Wiedergutmachung.