Heute steht in der Kreisoberliga Dahme/Fläming ein echtes Duell auf Augenhöhe an: Um 15.30 Uhr trifft der Heideseer SV auswärts auf die SG Großziethen II. Für das Team von Trainer Christian Voigt ist es nicht nur das nächste Punktspiel, sondern auch die Gelegenheit, eine offene Rechnung zu begleichen.
Im vergangenen Jahr blieb der HSV in Großziethen ohne Chance – diesmal soll es anders laufen. Nach drei Siegen in Folge und einer starken Offensive reist der Tabellendritte (15 Punkte) mit reichlich Selbstvertrauen an, auch wenn die personelle Lage angespannt ist.
Torgefahr als Markenzeichen
Der Heideseer SV hat in dieser Saison schon mehrfach gezeigt, dass er mit jedem Gegner der Liga mithalten kann. 22 Tore in sieben Partien sprechen für sich – im Schnitt also mehr als drei Treffer pro Spiel. Beim jüngsten 7:3-Erfolg gegen Blau-Weiß Dahlewitz II zeigte sich die Mannschaft offensiv in Topform und kletterte damit weiter nach oben in der Tabelle. Nur einmal verließ der HSV bislang den Platz als Verlierer.
„Dort zu spielen war schon immer hart“
Trotz der starken Form bleibt Trainer Christian Voigt vorsichtig. „Der Nächste ist immer der Schwerste“, sagt er mit Blick auf die SG Großziethen II. „Dort zu spielen war schon immer eine harte Aufgabe. Du hast diesen riesengroßen Kunstrasenplatz, unfassbar schnelle Jungs – die wissen genau, wie sie ihre Stärken einsetzen müssen.“
Der HSV-Coach erinnert sich nur ungern an das Hinspiel der vergangenen Saison, das seine Mannschaft 0:2 verlor. Im Rückspiel im April gelang beim 0:0 immerhin ein Punktgewinn. „Wir haben dort letztes Jahr keinen Stich gesehen, waren nicht aggressiv genug, nicht gut genug. Diese Erinnerung sitzt tief.“
Ausgeglichene Bilanz – mit Einschränkung
Die Bilanz der letzten Jahre ist ausgeglichen, sagt aber wenig über das Kräfteverhältnis aus. Zwischenzeitlich spielte die Zweitvertretung aus Großziethen eine Klasse tiefer, während der HSV in der Kreisoberliga blieb. In den jüngsten direkten Duellen stehen zwei Unentschieden, eine Niederlage und ein Sieg aus älteren Vereinszeiten. Besonders auf fremdem Platz tat sich Heidesee aber immer schwer – ein Auswärtserfolg bei Großziethen II fehlt bis heute.
Verletzungssorgen bremsen die Vorbereitung
Voigt muss für das Spiel erneut improvisieren. Christopher Henkel ist Langzeitverletzt, Mike Gaedicke und Anton Richter fehlen sicher. Ob Florian Henkel und Constantin Wodrich einsatzbereit sind, entscheidet sich kurzfristig. „Wir gehen nicht mit dem breitesten Kader in dieses Spiel“, sagt der Trainer. Hinzu kommt, dass die zweite Mannschaft parallel in Schulzendorf antritt – auch das schränkt die personellen Möglichkeiten ein.
Eigene Stärken betonen
Taktisch wird der HSV auf Stabilität setzen. „Wir werden sicher nicht das Spiel von Großziethen spielen, sondern unser eigenes mitbringen“, betont Voigt. „Der Gegner soll erst einmal das Spiel machen – dann schauen wir, wie wir reagieren können.“ Ein Punktgewinn wäre für ihn schon ein Erfolg: „Wenn wir dort punkten, bin ich mehr als glücklich. Alle reden davon, wo wir gerade stehen – das ist schön, aber auswärts etwas Zählbares mitzunehmen ist das Entscheidende.“
Ein Duell auf Messers Schneide
Großziethen II steht mit neun Punkten im Mittelfeld, hat zuletzt aber drei Niederlagen kassiert. Der Heideseer SV reist als Favorit, weiß jedoch, wie trügerisch diese Rolle sein kann. Für Voigt und seine Mannschaft ist das Spiel eine Mischung aus Revanche, Charaktertest und Standortbestimmung. Mit der richtigen Einstellung und etwas Effizienz will der HSV zeigen, dass seine Serie kein Zufall ist – und dass in Großziethen diesmal mehr möglich ist als nur ein Achtungspunkt.
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