Es war ein Volleyballkrimi, wie ihn die Fans lieben: Nach über zwei Stunden Spielzeit setzte sich der SV Prieros am Sonntag in der heimischen Halle gegen den TSV Spandau 1860 mit 3:2 (23:25, 25:19, 28:30, 25:22, 17:15) durch – und holte sich damit den zweiten Saisonsieg in der Regionalliga Nordost.

Dennoch blieb das Gefühl, dass an diesem Tag auch drei Punkte möglich gewesen wären.

Zäher Start mit starker Aufholjagd

Beide Teams starteten zunächst nervös in die Partie. Immer wieder wechselte die Führung, ehe sich die Gäste aus Berlin-Spandau zur Satzmitte etwas absetzen konnten (13:18). Doch eine starke Aufschlagserie von Christian Schicht, der später zum Gold-MVP gewählt wurde, brachte Prieros zurück ins Spiel (21:21). In der Schlussphase bewiesen die Spandauer aber mehr Kaltschnäuzigkeit und entschieden den ersten Satz mit 25:23 für sich.

Prieros antwortet mit Dominanz

Der zweite Durchgang zeigte ein völlig anderes Bild: Der SVP fand zu seinem Rhythmus, spielte druckvoll und führte schnell mit 10:4. Zwar kamen die Gäste noch einmal heran, doch die Dahmeländer ließen sich den Satz nicht mehr nehmen – 25:19 und der verdiente Ausgleich.

Hochspannung im dritten Satz

Was danach folgte, war Spannung pur. Spandau dominierte lange Zeit und führte komfortabel (15:20). Doch die Einwechslung von Philipp Lauschke brachte frischen Wind. Punkt um Punkt kämpfte sich Prieros zurück – und hatte beim Stand von 24:23 sogar Satzball. Nach einer dramatischen Schlussphase mit mehreren vergebenen Chancen auf beiden Seiten holte sich Spandau schließlich mit 30:28 den dritten Satz.

Moral, Kampfgeist und ein langer Atem

Der vierte Satz war erneut umkämpft, ehe wieder Christian Schicht mit einer Serie am Aufschlag den Unterschied machte (15:16 → 20:16). Mit 25:22 erzwang Prieros den Tie-Break – und der sollte nichts für schwache Nerven werden.

Im Entscheidungssatz schenkten sich beide Teams keinen Punkt. Nach wechselseitigen Matchbällen sorgte schließlich Alexander Kuhrt mit einer starken Aufschlagserie für den entscheidenden Vorteil. Nach 124 Minuten verwandelte Prieros den zweiten Matchball zum 17:15 und damit zum umjubelten 3:2-Erfolg.

Ein Sieg mit Beigeschmack

„Wir haben Moral gezeigt und bis zum letzten Ball gekämpft“, lobte Trainer Philipp Kochinka seine Mannschaft. „Aber wir müssen lernen, solche Spiele früher zuzumachen.“ Denn trotz des Sieges blieb ein Punkt auf der Strecke – und damit die Chance, in der Tabelle weiter nach oben zu klettern.

Nach drei Spieltagen steht der SV Prieros mit vier Punkten auf Rang sechs. Tabellenführer ist Aufsteiger SV Ludwig Renn mit acht Zählern. Am kommenden Wochenende haben die Dahmeländer spielfrei, bevor am 19. Oktober das heiß erwartete Dahmeland-Derby gegen die Netzhoppers KW II ansteht. Spielbeginn ist um 15 Uhr in der Sporthalle des Gymnasiums Schönefeld.