Mit neun Punkten und einem Torverhältnis von 12:9 verschafft sich der HSV nicht nur Luft im Abstiegskampf, sondern demonstriert auch die Fähigkeit, schwierige Phasen zu überwinden.
Furioser Start, dann unnötiger Bruch
Die Heideseer starteten optimal in die Begegnung. Bereits in der 8. Minute brachte Mike Gaedicke die Gastgeber nach einem schnellen Angriff in Führung. Anton Richter erhöhte in der 33. Minute auf 2:0 und ließ die Hausherren zunächst sicher erscheinen. Doch Waltersdorf zeigte sich unbeeindruckt und nutzte eine kurze Schwächephase eiskalt: Martin Pingel (39.) und Christian Semke (45.) sorgten noch vor der Pause für den Ausgleich.
HSV-Coach Christian Voigt kommentierte die turbulente erste Hälfte nüchtern: „Wir führen 2:0 und lassen dann Waltersdorf komplett zurück ins Spiel. Das darf uns so nicht passieren.“
Entschlossene Reaktion nach der Halbzeit
In der Halbzeitpause fand Voigt offenbar die richtigen Worte. Die Mannschaft kam entschlossen aus der Kabine und drehte die Partie binnen weniger Minuten. Kapitän Gerd Milde traf in der 55. Minute zum 3:2, Benjamin Hüttich erhöhte in der 63. Minute auf 4:2, und Mike Gaedicke setzte mit seinem zweiten Treffer in der 73. Minute den Schlusspunkt.
„Wir haben die Schwächen, die uns Waltersdorf heute angeboten hat, konsequent genutzt und das psychologische Momentum von Beginn der zweiten Hälfte gebrochen“, lobte Voigt. Ein besonderer Faktor war auch Oliver Körber, der als Ruheanker agierte und in kritischen Phasen Stabilität ins Spiel brachte.
Chancenwucher und Defensivkritik
Trotz der fünf Tore sah der Trainer noch Luft nach oben. „Die fünf Treffer sind natürlich super, aber wir hatten Möglichkeiten für zehn Stück – auch hundertprozentige. Da müssen wir weiter an unserer Effizienz arbeiten.“ Auch die Abwehrarbeit blieb ein kritisches Thema: „Die beiden Gegentore resultieren aus unserer Passivität. So etwas darf uns nicht passieren.“
Personelle Probleme gemeistert
Der Sieg gewinnt an Wert vor dem Hintergrund personeller Schwierigkeiten. „Wir hatten Spieler auf dem Platz, die angeschlagen waren – einer mit Lebensmittelvergiftung, ein anderer mit Knieproblemen, dazu muskuläre Einschränkungen. Umso wichtiger war es, dass wir in der zweiten Hälfte Oliver Körber bringen konnten“, erklärte Voigt.
Der Star ist die Mannschaft
Trotz starker Einzelleistungen wollte Voigt niemanden hervorheben: „Was im Moment wirklich überwiegt, ist die mannschaftliche Konstanz. Der Star ist die Mannschaft. Wir können auf eine stabile Startelf bauen, das gibt uns Sicherheit und hilft, die Abläufe zu stabilisieren.“
Blick nach vorn
Mit Blick auf die kommenden Aufgaben mahnte der Coach zur Bodenständigkeit: „Der Sieg gibt uns Selbstvertrauen, aber wir wissen, dass wir gegen Teupitz/Groß Köris auf eine kompakte, robuste Mannschaft treffen. Jedes Spiel beginnt von vorn.“
Heideseer SV: Jeremy-Tim Fraundorf – Max Corte, Patrick Döring (65. Florian Henkel), Jan Gedicke, Mike Gaedicke, David Ringhandt, Jonathan Wodrich (75. Christian Vom Hövel), Benjamin Hüttich, Anton Richter (75. Stefan Körber), Miles Kettner (57. Oliver Körber), Gerd Milde (65. Juan Miguel Herrero Escobar)
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