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Nick Hannig aus Königs Wusterhausen krönt sich zum WBO-Europameister im Halbschwergewicht

Sport
  • Erstellt: 03.11.2024 / 17:06 Uhr von JB
Nick Hannig, ein erfahrener Boxprofi aus Königs Wusterhausen, krönte sich am Samstagabend zum WBO-Europameister im Halbschwergewicht. Im Chemnitzer „Kraftverkehr“ gelang es ihm, den favorisierten Tom Dzemski in einem spannenden Duell bis zur achten Runde zu dominieren und letztendlich für einen vorzeitigen Kampfabbruch zu sorgen. Diese Leistung markiert einen bedeutenden Höhepunkt in Hannigs Karriere und unterstreicht seinen Platz in der Boxelite.

Ein besonderer Abend für Königs Wusterhausen und die Zuschauer in Chemnitz

Die Veranstaltung in Chemnitz war ein besonderes Ereignis für Boxfans in der Region. Hannig, mit seinen 38 Jahren der erfahrenere Kämpfer im Vergleich zu dem 27-jährigen Dzemski, ging mit einem klaren Ziel in den Ring: Noch einmal einen großen Titel zu gewinnen und dabei seine ganze Routine auszuspielen. Der Abend begann mit großer Vorfreude, und die Halle war mit 1.900 begeisterten Zuschauern bis auf den letzten Platz besetzt. Die Menge war gespaltet, teils feuerten sie den erfahrenen Berliner an, teils unterstützten sie Dzemski, der als Lokalmatador galt.

Der Kampf wurde live im MDR übertragen und stieß auch hier auf breites Interesse. Die Halle bebte, als Hannig in den Ring trat und sein Kontrahent Dzemski ihm gegenüberstand. Die beiden Boxer zeigten von Beginn an unterschiedliche Taktiken, und das Publikum spürte die Spannung in jeder Runde.

Ein dynamischer Start und Hannigs konsequentes Vorwärtsgehen

Bereits in den ersten beiden Runden versuchte Dzemski, seinen Vorteil in der Reichweite zu nutzen und hielt den Berliner auf Distanz. Hannig ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und arbeitete sich kontinuierlich an seinen Gegner heran. Seine defensive Doppeldeckung und die scharfen Konter erwiesen sich als besonders effektiv, um die Distanz zu verkürzen und im Nahkampf Druck aufzubauen.

In der dritten Runde nahm Hannig das Heft zunehmend in die Hand. Mit präzisen Schlägen auf Körper und Kopf setzte er Dzemski spürbar unter Druck, und es zeigte sich erstmals, dass der Berliner Boxer eine klare Strategie verfolgte: seinen Gegner an die Seile zu drängen und mit kurzen Schlagkombinationen immer wieder anzugreifen. In der Folge zog sich Dzemski leichte Verletzungen zu, und das Blatt begann sich zu Hannigs Gunsten zu wenden.

Die Entscheidung naht: Runde für Runde baut Hannig den Druck auf

Hannig wusste seine Erfahrung zu nutzen und variierte geschickt das Tempo. So konnte er in den mittleren Runden immer wieder durch gezielte Schlagkombinationen punkten und Dzemski den Raum nehmen, um sich zu befreien. Dabei setzte Hannig vor allem auf kraftvolle Treffer in die Lebergegend, die seinen Gegner in die Defensive zwangen und ihm sichtlich zu schaffen machten. Auch wenn Dzemski in Runde fünf kurzzeitig aufbäumen konnte, blieb Hannig insgesamt dominanter.

Besonders auffällig war Hannigs Beharrlichkeit im Nahkampf, wo er Dzemski kontinuierlich zusetzte. Trotz vereinzelter Gegenwehr war es für den jungen Herausforderer zunehmend schwerer, sich gegen die Druckwellen der Angriffe zu verteidigen. Hannigs gezieltes Vorgehen zahlte sich schließlich aus, und das Momentum des Kampfes kippte vollständig in seine Richtung.

Das Ende naht: Hannig macht in der achten Runde den Sack zu

Als die achte Runde begann, war der Berliner Boxer in Höchstform. Mit klarem Fokus und unermüdlichem Einsatz stellte er Dzemski erneut in die Ecke des Rings und landete mehrere harte Kopftreffer. Dzemski geriet ins Wanken und ging schließlich zu Boden. Obwohl der Ringrichter den Kampf noch einmal freigab, wurde schnell klar, dass Hannigs Dominanz zu groß war. Mit einem erneuten Hagel an Schlägen zwang er seinen Gegner schließlich zur Aufgabe. Der Ringrichter brach den Kampf ab und erklärte Hannig zum Sieger.

Ein emotionaler Sieg und bewegende Worte

Nach dem Kampf zeigte sich Hannig im Interview überglücklich: „Ich wusste, dass ich es schaffen kann. Die harten Körpertreffer haben ihren Zweck erfüllt, und als ich die Chance bekam, habe ich nachgesetzt.“ Für den neuen WBO-Europameister war dies ein bedeutsamer Moment, und die Freude in seinen Worten spiegelte die Anstrengungen wider, die er für diesen Triumph aufgebracht hatte. „Das ist nicht nur ein Sieg für mich, sondern für alle, die mich unterstützt haben.“

Auch Dirk Dzemski, Trainer und Vater des unterlegenen Gegners, äußerte sich respektvoll gegenüber Hannigs Leistung: „Nick war heute einfach der stärkere Mann. Seine Strategie hat aufgegangen, und wir konnten dem Druck nicht dauerhaft standhalten. Natürlich ist Tom enttäuscht, aber solche Niederlagen gehören zum Sport dazu.“ Dzemski betonte, dass sein Sohn hart trainiert habe und die Niederlage ihn nur weiter anspornen werde, seine Fähigkeiten weiter zu verbessern.

Ein krönender Abschluss für Hannig und ein Zeichen für den Boxsport

Mit diesem Sieg im Alter von 38 Jahren setzt Hannig ein Zeichen für alle, die an die Kraft des Durchhaltens glauben. Der Kampf in Chemnitz zeigte eindrucksvoll, dass Erfahrung und eine durchdachte Strategie auch im Boxsport eine entscheidende Rolle spielen. Hannigs Fans in Königs Wusterhausen können stolz sein – ihr Lokalheld hat erneut bewiesen, dass er zur Spitze gehört.

Hannigs Erfolg in Chemnitz markiert nicht nur einen persönlichen Höhepunkt, sondern auch einen beeindruckenden Moment für den deutschen Boxsport. Fans und Experten sind gespannt, wie es mit seiner Karriere weitergeht und welche Herausforderungen der neue WBO-Europameister im Halbschwergewicht als nächstes annehmen wird.

Bilder

Nick Hannig (2.v.r.) freut sich über den Sieg gegen Tom Dzemski. Foto: privat
Nick Hannig mit seinem Vater Andreas (l.) und seinem Sohn. Foto: privat
Manager Dennis Lindner (l.) mit seinem Schützling Nick Hannig. Foto: privat
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